Also ich kann mich Deiner Theorie nicht anschließen, Gorgun.
Chauvinistisch ist Jan Tenner nur bedingt, schließlich ist Laura immer dabei, auch wenn es gefährlich ist, und der eine oder andere "das ist Männersache" Spruch fällt.
Technokratisch? Jan Tenner mag in einer technisierten Welt spielen, doch die Einstellung derer Bewohner ist doch zutiefst misstrauisch:
Beispiele sind Nummer 15 (Geschenk der Leonen), wo die Computer die Welt vernichten würden und die technokratische Einrichtung "Alpha-Raum" sich als Fehler herausstellt und dies auch klar von den 'Helden' (mehrfach) gesagt wird.
Auch in Nummer 33 (Das Superhirn) wird Kritik an einer (Um)welt geübt, die zu technisiert und Computergesteuert ist.
Militaristisch? Äh, sprechen wir von der gleichen Serie?
Der General als Vertreter der militärischen Lösung hat nur in einem von 46 Fällen mit seiner 'Methode' Erfolg (Planet der Puppen), ansonsten wird er verspottet und das Militär als schießwütiger Verein dargestellt, dem mehr am Einsatz ihrer Waffen gelegen ist, als an langfristigen Lösungen.
Nicht ein einziger Konflikt wird bei Jan Tenner militärisch gelöst.
Gleiches gilt für die Gewaltverherrlichung. Gewalt ist niemals Lösung, auch hilft sie nie bei der Lösung, sondern wird als Mittel zum Zweck in manchen Situationen eingesetzt (Niederschlagen diverser Gegner und Wachen), niemals aber verherrlicht oder als Lösungsansatz propagiert.
Auch die einzige Tötung eines Gegners durch Jan Tenner (Thol in Logars Rache) wird in keinster Weise glorifiziert, sondern nur in einem Nebensatz erwähnt ("in dem Thol sein Ende findet.")
Gewaltverherrlichung kann ich nicht finden.
Auch ein Sponsoring der Atomindustrie kann ich nicht finden, denn in "Finsternis über Westland" (Nummer 7) sagt der General Westland sei ohne Strom, da die Sonnenkraftwerke keinen Strom mehr lieferten.
Dafür, daß Uran so wichtig ist, scheint es wenig eingesetzt zu werden, denn der General darf seine Atombomben ja auch nie einsetzten.
Auch der Ersatz für den kalten Krieg ist nicht gegeben, wie ich finde, denn Jan Tenner ist immer bemüht, jedweden Konflikt zum beiderseitigen Nutzen zu beenden.
Er will den Leonen nicht seine Werte aufdrängen, indem er ihnen sagt, stehlen sei schlecht, nein er lässt ihr Wertesystem unangetastet und gibt ihnen was sie brauchen.
Sämtliche Konflikte im Jan Tenner Universum beruhen entweder auf existentieller Not (Leonen, 'Giganten') oder Mißverständnissen (Ginnicks+Mohas) .
A priori Böse sind eigentlich nur zwei Gegner: Zweistein und das Nichts.
Selbst Seytania handelt aus Liebe.
Will sagen, die meisten Gegner haben einen Grund, warum sie Böse sind, während sich der kalte Krieg eher durch Mißtrauen und dem Bedürfnis dem Gegner das eigene, vermeinlich richtige, Weltbild aufzudrängen.
Ich glaube schon an die Theorie der zurückgehenden Verkaufszahlen, da über einen Zeitraum von bald 10 Jahren die Käuferschicht zu alt wurde (und zu erwachsen war, um noch 'Kinderhörspiele' zu höre. Wir Narren!
) und keine neuen Käufer 'nachwuchsen', aus welchen Gründen auch immer.
Ich denke wenn Europa TKKG (auf die die anschuldigungen Größtenteils zutreffen) herausbringen konnte, dann dürfte das vom PC Standpunkt aus, auch für Jan Tenner möglich gewesen sein.
Daß bereits mit dem Dunklen Imperium Zyklus ein Einbruch zu verzeichnen war, kann ich mir übrigens auch gut vorstellen, denn die ersten Kinder wurden wohl älter und für manch einen mag die Serie in eine Richtung gegangen sein, die er nicht mehr so mochte, zomal sich nach den Leonen über sechs Folgen zunächst kein neuer Handlungsbogen ankündigte und auch das dunkle Imperium eher eine wiederkehrende 'Gestalt' war, als ein Handlungbogen, wie ihn die Leonen lieferten.
Die Serie hat nach den Leonen ganz klar eine andere Richtung eingeschlagen, was die Zusammenhänge der Geschichten angeht, die bestimmt nicht jeden erfreut hat.
Noch heute ist bei den meisten der Leonenzyklus und der damit eng verbundene Stein der Macht Zyklus DIE Jan Tenner Folgen.